Sicher hast du auch in den letzten Wochen viele Spinnen, Spinnennetze, gruselige Kürbisfratzen andere Dinge gesehen, die schön schaurig sein sollen.
Gestern war ich einkaufen und in meinem Edeka gibt es neuerdings einen großen Aufsteller, der alle daran erinnert, unbedingt die empfohlene Notfallration zu kaufen, die laut Edeka für jede Person 64,90 für 10 Tage kostet. Gruselig?
Passend dazu informierte mich die heimische Tageszeitung, die „Volksstimme“, wie ich mich bei einem drohenden Blackout verhalte, wenn keine Toilettenspülung mehr geht, kein Supermarkt mehr öffnen kann usw…. Gruselig?
Heute las ich einen Infobrief einer Institution, die wir unterstützen, und sie informierten über ihre Arbeit am Tanganjikasee in Afrika. Sie berichteten, dass viele Kinder dort vom Hexendoktor rituell getötet werden, damit ihre Väter dafür einen Glücksbringer bekommen, der ihnen beim Fischen helfen soll ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und das im Jahr 2022!! Gruselig?
Heute las ich, dass Claudia Roth, die auf der Dokumenta in Kassel Judenhass offensichtlich als Kunst ansah, den kleinen Bibelvers auf dem Berliner Schloß überblenden lassen will, wegen fehlender Weltoffenheit. Gruselig?
Heute bekamen wir unsere Gasrechnung. Gruselig?
Heute kam die Nachricht, dass die Radfahrerin, die nach einem Betonmischerunfall ins Krankenhaus gefahren wurde und deren Krankenwagen durch Klimaaktivisten aufgehalten wurde, verstorben ist. Gruselig?
Jeden Tag gefühlt bekommen wir im Moment gruselige Nachrichten, dabei habe ich Atomwaffendrohungen und Säbelrasseln rund um die Welt nicht einmal erwähnt. Es ist eine Welt, die einen das Fürchten lehren könnte und nicht nur mein Edeka spricht von „schwierigen Zeiten“.
Wieso also bitte brauchen Menschen noch mehr Grusel als unsere Nachrichten? In diesem Jahr hatte ich das Gefühl, dass die Menschen noch mehr Lust auf Grusel hatten als sonst. In den Vorgärten meines Ortes standen Grabsteine, es waren Szenen von Tod und Gewalt aufgebaut. Lustig? Ein Grund zum Feiern?
In einer Welt, die dermaßen aus den Fugen geraten ist, dass selbst seriöse Medien wie der Münchner Merkur einen Artikel darüber schreibt, was ich in einen Notfall – bzw Fluchtrucksack für meine Kinder packen soll, ist es vielleicht eine Art Bewältigungsstrategie einen Grusel zu feiern, den wir „unter Kontrolle“ haben.
Aber ist das so? In den Schulen meiner Kinder wurden immer wieder Hexenfeste gefeiert, Zaubersprüche geschrieben und Zaubergeschichten gelesen usw.
Ich habe immer wieder dagegen protestiert. Ein Gespräch mit einer Direktorin ist mir besonders gut in Erinnerung geblieben: Während des Gespräches kam der Einwand, den ich oft in solchen Situationen zu hören bekam: das ist doch nicht real, das ist doch nur Fantasie.
Und das ist vielleicht auch der Grund für halloweengrusel. Wenn ich einen lebensgroßen Putin mit dem berühmten roten Knopf in meinen Vorgarten gestellt hätte, hätten das sicher alle für geschmacklos gehalten. (Zu Recht.)
Alles andere, Skelette und Geister und der Tod selbst und Zombies und Dämonen – alles nur Spaß.
Sicher? Es gibt genügend Ex – Satanisten, Medien und Hexen, die anderes berichten. John Ramirez, einer der Größten von ihnen versucht auf youtube darüber aufzuklären, es gibt soviele Berichte über die schreckliche Realität dahinter.
Letztens erst habe ich mit einer Frau gesprochen, die von Dämonen geplagt wurde, unheimliches Klopfen an ihren Rohren, ihr Name wurde nachts gerufen und viele andere schlimme Dinge. Unheimlich real. Warum wurde sie so geplagt? Nun, sie hatte ihre Dienste in Anspruch genommen. Karten legen, Verstorbene befragen, Gläser rücken…. und es funktioniert. Aber es ist, als hätte man einen Vertrag unterschrieben. Und es ist ein Knebelvertrag. Es ist genauso, als ob Jemand in Mafia-, Drogen- oder Zuhältergeschäfte verwickelt ist. Es wird schlimm. Denn diese dunkle Seite will deine Seele und dich zerstören. Es fängt harmlos an: Angst vor der Dunkelheit, Schlafstörungen usw und es wird schlimmer und schlimmer. Jeder Seelsorger kennt das Leid von Menschen, die die Realität dieser dunklen Seite erfahren. Und keiner von denen wird sagen, das ist nicht real, es ist doch nur Spaß.
Es ist sehr real.
Wenn wir unsere Kinder losschicken zu den Nachbarn um Süßigkeiten zu erpressen mit den Worten: „Süßes, sonst gibt es Saures“, dann bringen wir den Kindern doch keine guten Dinge bei. Wo sind die Zeiten geblieben, als wir den Kindern beibrachten hart und fleißig zu arbeiten um im Leben weiterzukommen? Vorbei – und das nicht erst seit dem Bürgergeld. Wo sind die Zeiten, als Werte wie Loyalität, Freundlichkeit und Höflichkeit „in“ waren?
Aber wenn die Kinder hier Sprüche aufsagen, wie: „Wir sind die kleinen Geister und uns schickt der Meister…“ , dann bringen wir sie direkt in diese dunklen Bindungen hinein. Möchte ich, dass mein Kind einen furchtbaren dämonischen Meister hat, der Angst und Schrecken verbreitet?
Ich habe genug Todesfälle erlebt um zu wissen, wieviel Trauer, wieviel Schmerz das verursacht. Möchte ich mir wirklich einen Grabstein in den Vorgarten stellen? Bin ich nicht froh, wenn ich in der nächsten Zeit an keinem Grab stehen muss, wenn alle meine Lieben gesund und munter sind? Aus demselben Grund möchte ich mein Kind nicht als Skelett verkleidet sehen. Ich möchte, dass es lebt und gesund ist und wächst und gedeiht.
Ich habe diesen blog Lebenslust genannt und mein Motto ist, dass ich Glaube, Hoffnung und Liebe in diese Welt bringen möchte. Jeder, aber auch jeder, sagt, dass das die Dinge sind, die wir am nötigsten brauchen. Gerade jetzt. Ich habe in den vergangenen zwei Jahren niemanden sagen hören – und auch davor schon nicht – wir brauchen unbedingt mehr Schrecken, mehr Tote, mehr Blutvergießen….. warum, um Himmels willen brauchen wir also einen „Feiertag“ um all das darzustellen, zu „feiern“?
Meine Antwort also lautet: Ja. Es gibt so viel Schöneres als Grusel. Das ist Vertrauen, Hoffnung, Frieden, Wachstum, Lachen, Schönheit, Leben, Versöhnung, Freiheit, Hilfsbereitschaft, Liebe……
Was können wir tun, um diese Dinge ins Leben zu bringen, ins Dasein zu rufen, Realität werden zu lassen? Wie können wir unseren Kindern beibringen danach zu streben? Wie können sie lernen nicht nur zu nehmen, sondern zu geben? Ihre Welt zu gestalten, dass sie ihre Gaben einbringen, um zu helfen und segnen? Denn, nur das ist der Weg in ein erfülltes, glückliches Leben.