Vater

Jeder Mensch hat einen Vater. Einige, die diesen Artikel lesen, sind vielleicht sogar Väter. Es ist also ein Thema zu dem Jeder seine eigenen Gedanken und Erfahrungen hat. Zugleich ist dies ein sehr persönlicher Blogpost. Obwohl dieses Thema universell ist, ist es doch zugleich auch individuell, emotional und tief.

Wenn mein Vater noch leben würde, wäre er morgen 66 Jahre alt geworden und ich nehme diesen Anlass um darüber nachzudenken, wie meine Beziehung zu meinem Vater war, was ich von ihm lernen durfte und wie er mich geprägt hat, du wirst erfahren, welche ungünstigen Umstände es für unsere Vater-Tochter-Beziehung gab und was wir daraus gemacht haben. Denn ein Vater ist eines der größten und wichtigsten Dinge im Leben eines Menschen. Ein Vater kann uns lehren, leiten, ermutigen, anspornen, uns Werte vermitteln, die uns im Leben helfen oder auch tief verletzen und negativ prägen.

Als mein Mann und ich wieder einmal Eltern geworden waren, schenkte mein Vater meinem Mann eine Tasse mit der Aufschrift: „Väter bringen all die schönen Seiten zum Vorschein, nach denen sich Niemand sonst die Mühe macht zu suchen.“

Schon darüber lohnt es sich einmal nachzudenken: Hast du so einen Vater erlebt? Bist du so ein Vater? Wo ist Dankbarkeit angebracht für all das, was wir lernen durften von unseren Vätern? Was hat unser Vater in uns hervorgebracht?

Auf dem Bildern siehst du, dass mein Papa ein sehr junger Vater war. Er war 21 Jahre alt, als ich geboren wurde. Er hatte Kranschlosser gelernt und arbeitete als Lieferwagenfahrer für Lederwaren. Er merkte, dass es nicht das ist, was ihn ausfüllen könnte, obwohl er sehr gerne Auto fuhr. Er brannte darauf, von Gott und seinem Wort zu erzählen. So fuhr er nach seinem Feierabend in verschiedene Jugendgruppen und Gemeinden und hielt Diavorträge. Aber auch das genügte ihm nicht. Er suchte das Gespräch mit seinem Pastor und sagte ihm, dass er das Gefühl habe, dass er Theologie zu seinem Hauptberuf machen solle. Der Pastor gab ihm kurz und knapp zu verstehen, dass er sich da sicher getäuscht habe. Aber das hatte er nicht. Es war sein Weg und er ließ sich nicht entmutigen und studierte kurz darauf tatsächlich Theologie am Falkenberger Seminar und wurde einer der besten Boten Gottes. So habe ich gelernt, dass wir unser Leben und unsere Berufung nicht vernachlässigen dürfen, auch wenn wir Kinder haben. Die Kinder begleiten unser Leben und lernen dabei. Wir leiten sie an und unterstützen sie im Aufwachsen, aber wir haben dennoch auch einen eigenen Auftrag. Außerdem lehrte er mich, dass Menschen sich irren können und uns manchmal schlecht beraten. Er sagte immer zu mir: „Hör es dir an und prüfe es.“ Dieser Rat war besonders wichtig, weil es in unserem Umfeld einige sehr ermahnungsfreudige Christen gab, womit ich so meine Schwierigkeiten hatte. Auch wenn die Worte seines Pastors ihn kurz entmutigten und verletzten, ließ er sich nicht aufhalten. Er ging seinen Weg. Auch später: wenn er etwas als richtig erkannt hatte, ließ er sich nicht davon abbringen.

Sein Entschluss bedeutete für unsere kleine Familie zunächst einige Opfer, wir verließen die kleine Dachgeschoßwohnung im Haus seiner Eltern und zogen um, er war nicht mehr so oft zu Hause. Als ich 3 Jahre alt war, musste ich ins Krankenhaus. Er holte die Unterlagen vom Arzt und dann setzte er sich in unseren roten Ohrensessel, nahm mich auf den Schoß, hielt mich in seinen Armen und weinte. Ich fühlte seine Traurigkeit und seine Fürsorge und erinnere mich heute noch daran. Es ist wichtig, dass Väter auch Emotionen zeigen!

Als ich 4 Jahre alt war, bekam mein Vater seine erste Gemeinde zugeteilt und wir zogen zum 2. Mal um. Er wurde vom Inspektor des Gemeinschaftsverbandes eingesegnet. Mein Vater zeigte tiefen Respekt vor diesem älteren Herrn. In mir entstand das Gefühl einer Hierarchie: über allem steht Gott, danach kommt dieser Inspektor. Dieses Gefühl ist natürlich nicht ganz richtig gewesen, aber es gab meiner kleinen Welt Stabilität und Sicherheit. Wir machen uns oft keine Gedanken, wie wir im Beisein unserer Kinder über andere Menschen sprechen. Aber so formen wir in unseren Kindern Haltungen der Welt und anderen Menschen gegenüber. Wie wäre es wohl gewesen, wenn mein Vater schlecht hinter dem Rücken seines Chefs gesprochen hätte oder andere Menschen abgewertet, schlecht geredet und klein gemacht hätte? Mir hat es gut getan, zu wissen, dass es Menschen im Leben meiner Eltern gibt, die Respekt verdienen, die fähig sind und die geachtet werden. Unsere Worte und unsere Haltungen formen die Welt unserer Kinder und wir können gar nicht genug darauf achten.

Mein Vater war ein sehr energiegeladener junger Mann. Eines Tages betrat er voller Elan den Bibelstundenraum und pfefferte seine Bibel lachend auf den Tisch. Nun wurde ihm eine Predigt gehalten. Er nahm sich die Kritik zu Herzen und sprach oft davon, dass er Gottes Wort achtsamer behandeln wollte. Er ließ sich etwas sagen und gab seine Erkenntnisse weiter. Er baute keine allwissende Fassade auf, wie es einige Männer in seinem Umfeld taten, sondern er blieb authentisch. Er reflektierte sich, korrigierte sich und war nicht zu stolz, das sogar mit seinen Kindern zu teilen.

Zu dieser Zeit begann meine Großmutter mütterlicherseits mir eigenartige Fragen zu stellen, wenn wir zu Besuch waren. Sie fragte mich, ob mein Vater mich denn überhaupt lieben würde und ob er gut zu mir wäre. Verheerende Fragen für ein kleines Kind. Ich entwickelte Schuld- und Schamgefühle. Für mich war klar, dass ich irgendetwas getan haben musste, was diese Fragen rechtfertigte. Aber so sehr ich mir auch den Kopf zerbrach, ich konnte mich an nichts erinnern. Erwachsene haben für ein kleines Kind immer recht. Ich stellte meine Oma nie in Frage. Nur mich. Ich musste eine riesige Enttäuschung für die Familie sein, wenn meine Oma sich solche Gedanken darüber macht, ob mein Vater mich lieben könnte. Diese Welt ist leider nicht perfekt. Auch wenn wir uns anstrengen die besten Eltern der Welt zu sein, wird es Menschen geben, die unsere Kinder furchtbar verletzen können. Ich habe das erlebt und auch meine Kinder wurden von bösen und skrupellosen Menschen sehr verletzt, ohne dass ich daran etwas hätte ändern können.

Auch mein Vater konnte nichts tun, denn ich schämte mich zu sehr, um mich ihm anzuvertrauen. Die Saat, die meine Großmutter gesät hatte ging auf: ich zog mich von meinem Vater emotional zurück, ich konnte niemandem mehr vertrauen, am wenigsten mir selbst, denn ich musste ja irgendwie falsch sein oder etwas Schreckliches getan haben. Ich begann mich anzustrengen, ich versuchte etwas gut zu machen, was ich nie verbrochen hatte und ich begann mir Liebe zu „verdienen“. Ich „zahlte“ für meine Versorgung, mein Überleben. All das lief natürlich weitgehend unbewusst ab.

Eigenartigerweise bekam mein Vater zu dieser Zeit mysteriöse nächtliche Anfälle. Ich weiß nicht, ob es nächtliche Panikattacken waren oder tatsächlich, wie er es vermutete, dämonische Angriffe. Er wachte nachts auf und bekam kaum Luft. Etwas drückte ihm die Luft ab, er hatte das Gefühl, als ob jemand auf ihm saß und er schrie innerlich immer wieder den Namen seines Herrn: Jesus! Dann wich der Spuk auch, kam aber noch mehrmals wieder. So war er selbst mit Problemen belastet und konnte meine Last nicht sehen. Das ist auch ein Punkt, der in unserem Leben Bedeutung hat. Wir brauchen offene Augen für unsere Kinder und wenn wir in Situationen kommen, wo wir selbst darum kämpfen, nicht unterzugehen, ist es wichtig, dass wir andere bitten ein Auge und ein Ohr für unsere Kinder zu haben. Wir können es dann einfach nicht. Das macht uns nicht zu schlechten Eltern. Zu schlechten Eltern macht es uns, wenn wir sehen oder ahnen, dass unser Kind Sorgen und Probleme hat, wir ihm nicht helfen können und uns aber auch nicht um Hilfe für unser Kind bemühen.

In der Gemeinde war er sehr geschätzt und vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. Er blieb in seiner Art eigentlich zeitlebens jung und aktiv. Er leitete viele Jugendfreizeiten und ich liebte diese Zeiten. Ich war gern unter den Jugendlichen und suchte Gesellschaft. Er lehrte mich, jeden Menschen zu achten und von jedem zu lernen. Er unternahm Dinge mit Punks und anderen, die in der der Gesellschaft kein Ansehen hatten. Leute, die von anderen belächelt wurden, behandelte er völlig ebenbürtig. Man sagt, dass Erziehung gelungen ist, wenn jemand die Putzfrau genauso behandelt wie den Geschäftsführer und das war bei ihm definitiv der Fall. Er achtete Menschen um ihrer selbst willen, nicht wegen ihrer Positionen.

Familiär kam es schließlich zur offenen Konfrontationen mit meiner Großmutter. Während eines Besuches bei uns warf sie meinem Vater offen vor, dass er mich schlecht behandeln würde und mich nicht liebt. Ich litt darunter sehr und stand sicher auch unter Schock, aber noch mehr litt ich unter dem Anblick meines Vaters, der danach mutterseelenallein verzweifelt in der Küche saß, den Kopf auf seine Arme gelegt, hemmungslos schluchzte. Meine eigene Psyche schaltete in ein Programm, was man Parentifizierung nennt. Ich übernahm Elternfunktionen für meine eigenen Eltern. Ich versuchte, ihn zu trösten, aufzuheitern und übernahm in unserer Familie Dinge, die den Erwachsenen vorbehalten sein sollten. Es gab kein klärendes Gespräch, keine Erklärungen, keinen Schutz und keine Hilfe für mich. Mir wurde nicht gesagt, dass mein Vater mich natürlich liebt, diese Situationen hatten auch keine erkennbaren Konsequenzen für meine Großmutter. Und ich lebte mit einer Last, die kein Kind tragen sollte. Ich versuchte, fortan meinen Vater zu schützen und zu unterstützen.

Ich möchte dich ermutigen, dass du deine Augen offen hast und siehst, wie es deinem Kind geht. Ich wünsche dir Mut, um mit deinem Kind auch über schwierige Dinge zu sprechen. Nichts ist so schlimm wie schweigen. Kinder bekommen mehr mit, als wir denken und Kinder haben viel Fantasie. Ich hatte mitbekommen, dass die Vaterschaft in meinem Fall unklar war und stellte mir vor, dass mein leiblicher Vater ein Seemann wäre, der mich bald abholen würde. Der emotionale Graben zwischen mir und meiner Familie war tief.

Mein Vater war manchmal enttäuscht über meine Rückzugsreaktionen. Er war traurig, wenn ich oft nicht so vertrauensvoll reagierte, wie er sich vorgestellt hatte. Und doch war er es, der mir trotz allem am nächsten stand. Er war es, der mich aufklärte, weil es ihm wichtig war, dass ich Sexualität als etwas Gesundes und Schönes, als ein Geschenk Gottes ansah. Und nicht nur ich, sondern viele Jugendliche holten bei ihm Rat und waren froh, dass er jemand war, der offen und locker bei Freizeiten über dieses Thema sprechen konnte und wollte.

Auch in der Schule engagierte er sich (auch wenn ihm das wohlmöglich einige graue Haare bescherte). Als ich ihn viel später mal fragte, was für ihn bei der Kindererziehung das schwierigste gewesen sei, antwortete er: „Die Schule!“ Er engagierte sich im Elternrat und letztens erst schrieb mir die Mutter eines ehemaligen Klassenkameraden, dass sie sich noch gut daran erinnern können, dass er: „viel bewegt und die Menschen mitgenommen hat…auch was eure Schulklasse betraf.“

Er fuhr in der achten Klasse mit mir zur Klassenfahrt und als ich meine Freunde suchte, saßen sie alle um meinen Vater herum und ließen sich von ihm ihre Fragen beantworten, die Jugendliche in dem Alter so haben. Meine Lehrerin holte ihn danach sogar an die Schule.

Aber ich selbst fühlte mich allein, hatte keine Kraft und meine innere Last wog schwer. Ich brach das Gymnasium ab und begann eine Lehre, psychosomatische Beschwerden stellten sich ein. Ich begann immer mehr familiär stabilisierende Aufgaben zu übernehmen.

Mein Vater liebte seinen Beruf sehr. Abends hatte er oft mehrere Bibelstunden hintereinander. Er gab alles, was er an Zuversicht, Trost, Hoffnung, Kraft und Zuspruch geben konnte. Er war für viele ein Fels in der Brandung, ein nie versiegender Quell an Kraft und Energie. Niemand sah, dass er dann spätabends wie eine leere Hülle – völlig verausgabt- vor dem Fernseher saß und versuchte seine Leere mit (meist) ungesundem Essen zu füllen. Ich begann damit, ihm große Schüsseln Obstsalat vorzubereiten, die er dann essen konnte und ich begleitete ihn zu seinen Diensten, wenn es mein eigener Dienstplan zuließ. Auf diesen Fahrten haben wir geredet oder auch geschwiegen und er war nicht allein. An meinen langen Tagen in der Praxis, wo ich lernte, hatte ich abends manchmal keine Lust, zum Hauskreis zu gehen, ich kam ja sowieso zu spät. Wenn aber der von mir verehrte junge Mann da war, ließ mein Vater mir heimlich Nachricht zukommen, damit ich wusste, dass es sich „lohnt“.

Er unterstützte diese Liebe, obwohl wir einen großen Altersunterschied hatten und ermutigte diesen jungen Mann sogar und nun sind wir fast 25 Jahre glücklich verheiratet.

Mein Vater war und ist für mich ein Heiliger. Er war engagiert, er war handwerklich begabt, er konnte gut mit Menschen umgehen, er bekämpfte Missstände, er setzte sich ein. Er liebte seinen Gott und lebte nach der Bibel. Und er sah auch noch so richtig gut aus! Ich verehrte ihn, ich wollte so sein wie er, ich wollte seine Zuneigung gewinnen, ich bemühte mich von ihm geliebt zu werden und konnte mich doch nicht so einfach von ihm lieben lassen. Dieser Schatten, der über unserer Beziehung lag, entfachte eine ganz eigene Dynamik und er traf uns manchmal völlig unvorbereitet. Einmal waren wir gemeinsam in Magdeburg zu einer Jugendveranstaltung. Er stellte mich einem dieser Jugendlichen als seine Tochter vor. Der junge Mann hatte meinem jugendlichen Vater sicher keine solch große Tochter zugetraut und platzte heraus: „Die ist doch adoptiert!“ Ein Satz, der unter manchen Umständen sicher harmlos ist, aber auch weh tun kann….

Trotz aller Zweifel, die in ihm tobten sorgte er für mich, so gut er konnte. Er brachte mir Geschenke mit: eine kleine Puppe von einer Reise, eine Daunenjacke von seiner ersten Reise zu seinem Cousin in den „Westen“, eine Bibel, die er für mich bemalt hat und für die er einen Lederumschlag nähte. Zeichen seiner Liebe und Fürsorge. Eine Schaukel, die im Türrahmen seines Arbeitszimmer hing und auf der ich als kleines Kind schaukeln konnte, während er arbeitete. Er half bei Umzügen und stand uns als junger Familie mit Rat und Tat zur Seite. Er liebte meine Kinder und sein Tod war auch für sie ein herber Verlust. Er schenkte mir ein Hörbuch: „Eine Mutter nach dem Herzen Gottes“ um noch mehr gute Seiten in mir hervorzubringen. Er teilte seine Erkenntnisse mit mir. Unser verbindendes Thema war meistens Gott zu dienen und sein Wort zu lehren. Er spornte mich an, mehr zu geben, mehr zu lieben und mehr zu lernen.

Aber diese eine Sache konnten wir nie klären, diesen Graben nie überwinden. Nach seinem Tod habe ich noch 6 Jahre gebraucht, bis ich mich dazu entschließen konnte, einen Gentest zu machen. Er hatte bei igenea einen gemacht, um seine Herkunft zu erforschen, sein Urvolk zu belegen. Alle Daten waren dort gespeichert und sollte es eine genetische Verbindung zwischen uns geben, würde der Test das klar anzeigen. Das Warten auf das Ergebnis war noch einmal eine richtig zermürbende Zeit.

Mir wurde kürzlich vorgeworfen: du hättest diesen Test doch schon mit 18 Jahren machen können. Warum hast du es nicht getan?

Einen solchen Test zu machen, ist nicht einfach. Ich musste bereit sein, mit der Möglichkeit zu leben, dass er nicht mein leiblicher Vater war. Ich hing unendlich an meiner Oma väterlicherseits, die dann auch nicht meine Oma gewesen wäre.

Es braucht viel Mut um diesen Schritt zu gehen. Andererseits ist die ständige Unsicherheit auch eine enorme Belastung, die man mit sich rumschleppt und die Kraft kostet. Um so einen Test zu machen, musste ich an einen Punkt kommen, an dem ich bereit war alles loszulassen, alle Beziehungen notfalls neu zu bewerten. Ich wollte endlich der Wahrheit ins Auge sehen.

Als ich erfuhr, dass er mein leiblicher Vater war, flossen nicht nur bei mir die Tränen. Wir haben hier in der Familie viele Tränen vergossen. Ich bin froh und erleichtert, aber mir tut auch vieles unendlich leid. Ich bedaure so sehr, dass wir das nicht ausleben, auskosten und unbeschwert genießen konnten. Ich bedaure all die Verletzungen, die wir einander zugefügt haben. Ich bedaure meine Entwicklung in manchen Punkten, da ich dadurch ein sehr misstrauischer Mensch geworden bin und in manchen Situationen eigenartig reagiere und reagiert habe.

Auf der anderen Seite bewundere ich seine Art das Beste aus der Situation zu machen. Ich möchte genau wie er mutig vorwärts gehen und einen Unterschied machen für die Menschen, die mir begegnen und trotz eigener Baustellen und Probleme alles tun, was ich kann, um Hoffnung, Licht und Zuversicht in diese Welt zu bringen.

Eigentlich ist meine Geschichte eine gute Parallele zur Menschheit generell. Ich hatte den besten Vater der Welt. Aber unglückliche Umstände und die Worte meiner Großmutter haben Zweifel, Angst und viel Scham in mein Leben gebracht und eine Distanz zwischen ihm und mir aufgebaut. Eine Schlange gibt es eben in jedem Paradies. Die Menschen im Garten Eden bekamen auch Angst, Zweifel an Gott und viel Scham, als ihnen eingeflüstert wurde, ob Gott sie wirklich liebt und gut für sie sorgt.

Seitdem zweifeln wir daran, ob Gott wirklich gut zu uns ist und wollen uns seine Liebe verdienen. Wir strengen uns an, um gut zu sein, oder wir trennen uns von Gott und wollen nichts mit ihm zu tun haben. Ich musste mich zu einem Gentest entschließen, um herauszufinden, ob ich die Gene meines Vaters in mir trage. In der Bibel wird uns gleich gesagt, dass wir nach dem Bild Gottes unseres himmlischen Vaters geschaffen werden.

Wir sind wirklich seine Kinder und wir dürfen seine Liebe genießen und entspannt auch die ein oder andere Dummheit machen – wir werden seine Liebe nicht verlieren.

Für mich und meinen Vater kam diese Sicherheit zu spät. Manches lässt sich vielleicht auch zu Lebzeiten nicht klären, weil es zu viel Schmerz verursachen würde. Manchmal ist es dann besser die Beziehung einfach so zu lassen, wie sie ist, auch wenn man sich nach einer Beziehung voller Leichtigkeit, Vertrauen und Geborgenheit sehnt. Es ist dafür einfach manchmal zu spät.

Aber für unsere Beziehung zu unserem Schöpfer ist es nicht zu spät! Es wird so viel schöner, wenn wir uns voller Vertrauen in seine Liebe in seine Arme kuscheln können und entspannt auf seine Fürsorge warten.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du einen tollen Vater hast oder hattest und Liebe, Sicherheit und Geborgenheit genießen konntest. Aber mehr noch wünsche ich Dir eine Beziehung zu deinem Schöpfer, deinem himmlischen Vater, der dich gewollt und ersehnt hat, der dich unendlich liebt und jeden Tag darauf wartet, dass du beginnst in seiner Liebe zu entspannen und seine Fürsorge zu erwarten.

Sei gesegnet und herzlich umarmt!

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