Apokalypse, now?

Wenn man im Moment Nachrichten sieht oder liest, könnte man glatt denken, wir wären in einer Art Filmhandlung. Und für diese Art von Handlung wird oft das Wort Apokalypse gebraucht. Apokalypse, ein Drama, ein Horrorszenario von Naturkatastrophen und Viren, so stellen uns Hollywood und Co die Apokalypse vor. Aber was bedeutet das Wort eigentlich? Apokalypse ist griechisch und bedeutet Offenbarung, Enthüllung und wird vor allem für das letzte Buch der Bibel verwendet, was auf deutsch die „Offenbarung“ heißt. Gott zeigte hier einem Mann namens Johannes in mehreren Visionen was in Zukunft geschehen soll. Wobei in der sogenannten „Offenbarung“ noch so viel verschlüsselt und verborgen bleibt, dass dieses Wort eher zynisch klingt, wenn man sich näher damit befasst.

In der Theologie nennt man die Lehre über alle diese zukunftsorientierte Literaur: Eschatologie.

In der Bibel gehört nämlich zu der apokalyptischen Literatur, also zu dem, was uns zeigt, wie es in der Zukunft werden wird, noch viel mehr. Viele Propheten zeigen Teile davon und ich denke, dass eine Deutung der „Offenbarung“ nur in Verbindung mit diesen Bücher Sinn macht.

Einiges, was nun in unseren Nachrichten steht, scheint genauso tatsächlich in der „Offenbarung“ zu stehen.

Viele haben sicherlich schon von den vier Reitern gehört, eine sehr bekannte Vision dieses Buches und ich muss immer öfter daran denken. Wenn du die Nachrichten liest, welche Themen herrschen vor? Ich meine: Corona, der Krieg in der Ukraine und die Preisexplosion. Die Themen haben sich auch genau in der Reihenfolge entwickelt, nicht wahr? Sehen wir uns also an, was da so in der Apokalypse steht (Offenbarung 6, 1 – 8):

Zuerst kommt in der Vision ein weißes Pferd, der Reiter bekommt einen Siegeskranz und erringt einen Sieg. Aber worüber? In meiner Übersetzung steht, dass der Reiter einen Bogen trägt, was aber faktisch nicht ganz richtig ist. Im griechischen Text steht, dass er einen „toxon“ trägt. Es geht hier schon um das Bogenschießen, aber nicht um den Bogen, sondern um einen vergifteten Pfeil, wie es damals eben üblich war.

Als zweites kommt eine rotes Pferd, was Krieg und Aufruhr bringt. Als drittes ein schwarzes Pferd, was große Preissteigerungen mit sich bringt. Besonders Getreide wird hier genannt. Aber Öl und Wein soll nicht teurer werden.

Das vierte Pferd ist wörtlich übersetzt grün. Im griechischen steht hier Chloros. Eine gelblichgrüne, in jedem Fall ungesunde Farbe. Dieses Vierte bringt den Tod durch all die gebündelten und auf die Spitze getriebenen Krisen, die die vorangegangenen Boten brachten.

Wir haben schon mehr Zeiten im Weltgeschehen gesehen, wo dieser Mechanismus in Kraft trat. Kriege haben immer Hunger im Gepäck zum Beispiel. Ich sage auch nicht, dass das jetzt explizit auf unsere Zeit passt, aber es gibt in jedem Fall einige Gemeinsamkeiten und wir können natürlich immer davon lernen.

Zuerst zum ersten Pferd mit dem „toxon“, dem vergifteten Pfeil, den Johannes beschreibt. Das Pferd ist weiß, weiß wie die Farbe der Medizin und Johannes im ersten Jahrhundert hatte noch nie eine Spritze gesehen. Für mich wäre also denkbar, dass er mit diesem Wort versucht zu beschreiben, was wir heute sehen: eine weltweite Impfkampagne mit doch nicht ganz so nebenwirkungsfreien Substanzen, wie es anfangs versprochen wurde.

Das rote Pferd ist ein Bote des Krieges, vielleicht ein Sinnbild der roten Armee, wer weiß?.

In jedem Fall steht hier, dass ihm Macht gegeben wurde, dass die Menschen sich gegenseitig vernichten und der Friede von der Erde weggenommen wird. Und hier sind wir gefragt.

Es gibt ein sehr schönes, kleines Friedensgebet, was meist Franz von Assissi zugeschrieben wird:

„Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt…..“

Dieses Gebet geht noch weiter, aber wieviele Anregungen stecken für uns schon in diesem Teil!?

Gibt es heute nicht viel Kummer, Finsternis und Verzweiflung? Was tun wir dagegen?

Die amerikanische Schriftstellerin Erma Bombeck schreibt:

„Wenn ich am Ende meines Lebens vor Gott stehe, möchte ich kein Talent mehr übrig haben, damit ich sagen könnte, „Ich habe alles aufgebraucht, was du mir gegeben hast“.

Ja, wir haben Talente, Gaben und Zeit bekommen um das gerade auch in Zeiten wie diesen einzusetzen. Denn es wird gebraucht! Setzen wir es aber auch ein?

Wenn du heute also die Zeitung aufschlägst oder online Nachrichten liest oder Radio hörst und du dich ärgerst oder versucht bist dich über die Zeit zu beschweren, in der du lebst, dann denke einmal darüber nach, welches dein Beitrag sein könnte. Du bist nicht hier um möglichst angenehm zu leben oder viel Geld zu scheffeln oder Spaß zu haben, wobei all das nichts Schlechtes ist und auch durchaus seine Berechtigung hat, aber da ist noch mehr. Du kannst mit deiner Art etwas zum Positiven verändern. Du hast deine Gaben, deine Begabungen, deine Verletzungen, alles, was dich prägte nicht durch Zufall! Wie kannst du das Dunkel heller machen, die Verzweiflung mildern, Freude bringen?

Ich bin mir sicher, dass dir ein paar Dinge einfallen werden.

Das schwarze Pferd bringt den Schreck an der Kasse. Und wir kennen ihn mittlerweile alle. Die Preise steigen. Nun steht hier Öl und Wein soll ausgenommen sein davon. Aber gerade Öl war doch echt ein Problem in den letzten Monaten, nicht wahr? Die Bibel kennt kein Sonnenblumenöl und auch kein Rapsöl. Die Bibel spricht nur von Olivenöl und das bekamen wir ohne Probleme. Ich habe letztens eine andere Auslegung gehört. Da ging es darum, dass Öl und Wein den Reichen vorbehalten blieb und mit dieser Bibelstelle möglicherweise gesagt wird, dass diese Personengruppe noch unbeschadet bleiben soll.

Wie auch immer, es zeigt uns jedoch ganz deutlich, dass NICHTS, absolut nichts willkürlich geschieht. Jede Preissteigerung, jede Krise, alles, was geschieht muss durch Gottes Kontrolle. Er genehmigt oder eben nicht. Alles, was uns begegnet, ist sorgfältig ausgewählt. Nicht immer angenehm, das nicht. Wenn meine Kinder Wachstumsschübe durchmachten, tat ihnen das manchmal weh. Die Beine schmerzten und ich massierte nächtelang kleine Schienbeine und Waden. Ähnlich ist es bei allem, was uns begegnet an Unannehmlichkeiten, Problemen und Sorgen.

Wir haben die Chance daran zu wachsen, zu reifen, Talente zu entdecken, die anderen und uns nützen. Kreative Wege finden. Neues ausprobieren.

Diese Zeiten sind unsere Zeiten. Was kannst du, was hast du, was nun gebraucht wird? Wir können den Frieden in der Ukraine nicht herstellen, aber beitragen, dass es in unserer klitzekleinen Welt friedlicher wird. Ich kann die Preise im Supermarkt nicht verändern, aber ich kann teilen und abgeben und einladen.

Die Apokalypse ist kein Grund zum Fürchten. Sie ist auch kein Grund egoistisch zu werden. Sie ist aber ein Grund dafür, um uns einzubringen, zu entdecken, was wir tun können und sie ist ein Grund zur Entspannung: weil klar ist, dass es das absolute Chaos nicht gibt. Es gibt jemanden, der alles in seinen guten Händen hält. Und das hilft uns durch jede Zeit.

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