
Lebenslust möchte dich heute zu einer ganz besonderen Challenge herausfordern. Zu dieser Challenge hat mich Emmet Fox inspiriert und er nannte sie „7 Tage ohne Klage“.
Er vergleicht diese Zeit mit einer geistigen Diät und warnt, dass das viel schwieriger durchzuhalten ist als jede körperliche Fastenkur.
Heute ist mein erster Tag dieser Challenge. Ein wunderschöner Tag, ich habe genug zu essen (mehr als genug, unter uns gesagt), ich habe es warm, ich habe ein tolles Auto, nachmittags kommt sogar die Sonne heraus, Krokusse blühen und Schneeglöckchen und manchmal sogar schon die Narzissen. Meine Familie ist gesund, ich lebe in einer tollen Umgebung, beim Morgenspaziergang sehe ich 4 Rehe, ich habe Zeit den Jüngsten von der Schule abzuholen und erfreue mich an dem, was er mir erzählt und zeigt.
Auf der anderen Seite ist es heute aber auch echt kalt, teilweise weht ein beissender Wind, in der Ukraine ist immer noch Krieg und unsere Politiker machen auch heute einen erschreckend inkompetenten Eindruck. Welche weiterführende Schule soll ich nur für den Jüngsten wählen? Nach fast 24 Jahren Muttersein lässt meine mütterliche Begeisterung für Elternabende und trautes Beisammensein um Vokabelhefte und Formelsammlungen nach, ich spüre Resignation. Steigende Spritkosten ziehen meine Laune nach unten und das Gespräch mit meiner Nachbarin über alternativ nutzbare Energien lässt uns beide ratlos zurück.
Es gibt soviele Aspekte in unserem Leben. Wobei verweilen wir? Worüber reden wir?
Wir haben uns in den zwei vergangenen Jahren an die dauernden Klagen der Coronaumstände gewöhnt. Und nun klagen wir weiter. Viele Menschen erzählen mir, wie schlecht sie sich fühlen, wie deprimiert sie sich fühlen. Wir haben uns an die ständigen Dramanachrichten, Klagen und Panikmeldungen gewohnt. So langsam haben wir alle einen kleinen „Gesundheitsminister“ in unserem Kopf, der uns ständig die schlimmsten Szenarien ausmalt. Aber, so werden wir nicht gesund bleiben! Das ist nicht gesund.
Heute gab es in unserer Stadt eine Videokonferenz mit dem Landrat, in dem beraten wurde, wie wir ankommenden ukrainischen Flüchtlingen helfen können. Viele Menschen und Vereine engagieren sich und bringen Transporte mit Hilfsgütern auf den Weg. Meine großartige Arbeitskollegin brachte heute etliche medizinische und humanitäre Hilfsgüter zu einer Sammelstelle.
Andererseits hörte ich heute an der Schule einigen Männern zu, die von den Schmarotzern sprachen, die sich auf den Weg zu uns machen, anstatt zum Beispiel in Rumänien zu bleiben.
Was bewegen wir in uns? Welche Gedanken finden Raum in uns? Was sprechen wir aus? Wir alle sind Influenzer – Beeinflusser. Womit beeinflussen wir unsere Umgebung, die Menschen in unserer Nähe?
Bist du dabei, 7 Tage lang auf Negativität, Klagen und dergleichen zu verzichten? Bist du bereit auszuwählen, was dich mehr und länger beschäftigt? Kannst du für 7 Tage lang deine Sorgen abgeben? Wenn es dir schwerfällt, könntest du sie jemandem überlassen? Dieser Jemand ist für mich Gott. Ich glaube ganz fest, dass er trotz allem die Kontrolle hat, dass er trotz allem für uns, seine Menschen sorgt und uns liebt. Vielleicht können wir gemeinsam dieses Experiment für 7 Tage starten, indem wir aufschreiben, was wir an Gott abgeben, worum er sich kümmern soll. Dann unsere Gedanken und Worte wählen und 7 Tage ohne Klage versuchen.
Ein kleiner Tip: wenn du viel Negatives hörst und liest, wird es dir schwerer fallen diese Challenge durchzuhalten. Du wirst leichter und lebendiger ohne.
Ein großartiges Beispiel ist auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Auf das amerikanische Angebot ihn aus der Kriegshölle herauszuholen gibt er die fast legendäre Antwort: „Ich brauche Waffen, keine Mitfahrgelegenheit.“ Er jammert nicht. Er betont Erfolge, er motiviert.
Was brauchen wir und die Menschen um uns herum? Was hilft uns? Waffen sind sicher die letzte und schlechteste Lösung. Aber auch wir sollten kämpfen. Für das Gute und sehen, was gut läuft, was schön ist. Kleine Dinge. Nicht zurückziehen und jammern, sondern aktiv das Gute suchen. Wofür kannst du dankbar sein? Für welchen Menschen? Für welche klitzekleine Selbstverständlichkeit?
Bist du dabei? Du kannst nur gewinnen! Mehr Lebensfreude, mehr positive Gespräche und Erlebnisse und wenn wirklich etwas Schlimmes passieren sollte, wirst du mehr Kraft dafür haben und es leichter bewältigen, denn es kostet Kraft in Gedanken dauernd Katastrophen zu bewältigen. Ich freue mich auf diese 7 Tage in denen ich sicher mehr über mich lernen werde, erschrecken werde, wie oft ich negativ rede und ich freue mich auf meine und deine Erfahrungen!
Alles Liebe! Christin von lebenslust