
In der Bibel gibt es einige merkwürdige Abschnitte, die uns aber viel zu sagen haben, wenn wir sie verstehen.
Im 2. Buch Mose gibt Gott Instruktionen für den Fall, dass eine Musterung im Volk stattfinden sollte, also eine Zählung aller wehrfähigen Männer.
In diesem Fall sollte jeder Mann einen halben Schekel zahlen und anhand der Summe wäre dann die Anzahl der Männer zu ermitteln. In diesem ganzen Abschnitt wird immer wieder betont, dass es sich um einen halben Schekel handelt.
Es wird uns gesagt, dass ein Schekel 20 Gera beträgt. Man hätte also genauso gut schreiben können, dass 10 Gera abzugeben sind. Schließlich sage ich ja auch nicht, dass ich einen halben Euro habe, sondern ich spreche von 50 Cent. Und es gab für den halben Schekel sogar einen eigenen Begriff: das war ein Beka. Wieso also wird dieser halbe Schekel so betont?
Gott teilt uns immer wieder mit, dass sein Volk sich nicht auf seine eigene Stärke verlassen soll, sondern auf ihn. Wenn eine solche Musterung stattfindet, wurde genau ermittelt, welcher Stamm wieviel wehrfähige Männer hat. Gott möchte nicht, dass wir denken, es liegt alles an unserer Macht und Stärke. Er möchte es nicht, wenn wir stark sind und er möchte es auch nicht, wenn wir denken, dass wir schwach sind. Er möchte, dass wir in jeder Situation und jeder Lage unser Vertrauen voll und ganz auf ihn setzen! Wir sind auch in Schwachheit stark, so schreibt es Paulus, wenn wir uns auf ihn verlassen.
Die Männer geben alle ihren halben Schekel ab. Sie lernen, dass sie einander brauchen um etwas Ganzes zu werden. Wir gehören alle zusammen und gemeinsam sind wir stark. Wir lesen dann auch später, dass es 603.550 wehrfähige Männer waren. Dieses Geld sollte verwendet werden für das Heiligtum Gottes. Gott sagt sogar, dass er dadurch an sie denken wird. Und tatsächlich lesen wir später, dass dieser halbe Schekel Silber für die Sockel und Säulen im Heiligtum verwendet wurde. Es steht in der Bibel, dass die Münze ein Symbol oder ein Lösegeld für jedes einzelne Leben dieser Männer war. Die Männer sollten sich mit diesem halben Schekel identifizieren. Sie erkannten, dass sie allein nicht allmächtig und nicht „vollständig“ waren. Sie erkannten, dass sie zusammen stark waren und dass es erst richtig lief, wenn sie alle zusammen ihre Kraft in den Dienst für Gott stellten. Sie sollten sehen, dass sie eine göttliche Seele haben und diese die Verbindung zu ihrem Schöpfer braucht um heil und ganz zu sein.
Unsere Seele ist nicht von dieser Erde. Die Seele verlässt den Körper, wenn wir sterben. Sie ist ein göttlicher Teil in uns. Und dieser Teil braucht die Verbindung mit dem Schöpfer.
Indem sie den halben Schekel gaben, sollten sie fühlen, wie inkomplett sie sind. Ohne die anderen mit denen wir gemeinsam Gott dienen und ohne die Verbindung zu unserem Schöpfer sind wir alle nicht ganz.
Wie können wir uns mit Gott verbinden? Indem wir unser Vertrauen auf ihn setzen. Manchmal lässt Gott auch uns unsere Schwachheit, unseren „halben Schekel“ fühlen. Aber wir dürfen wissen, auch wenn wir Kraft haben wie diese wehrfähigen starken Männer im besten Mannesalter, das ist auch nur eine Illusion. Wir brauchen Gott, damit unser Leben gelingt und unsere ewige Seele ihren ewigen Lohn erhalten kann. Wir dürfen mit unserem halben Schekel zu ihm kommen und ihn darum bitten uns zu helfen, uns zu ergänzen, uns beizustehen.
Wie verbinden wir uns mit anderen? Die Männer gaben ihre Silbermünze um das Heiligtum überhaupt aufstellen zu können. Wenn wir bereit sind miteinander für eine bessere Welt unter Gottes Anweisungen zu arbeiten, wird etwas ganz Wunderbares entstehen! So wie im öden Wüstensand ein wunderbares Heiligtum entstand, kann auch hier auf dieser Erde und in unserem Leben etwas wirklich Beeindruckendes entstehen!
Hilf mit, damit diese Welt zu einem besseren Ort wird. Gib deinen halben Schekel. Gott kann etwas daraus machen, was deine Vorstellung weit übertrifft. Jeder, der seine kleine Münze brachte, ahnte wohl nichts davon, dass jeweils 730 Schekel einen tragfähigen Sockel ergaben. 1460 Männer die ihre kleine Münze brachten sorgten dafür, dass ein stabiler Sockel gegossen wurde. 100 Sockel sorgten dafür, dass das komplette Heiligtum stehen konnte und die Heiligkeit Gottes darin wohnen konnte, dass Vergebung und Liebe und Wahrheit in diesem Volk zu Hause war.
Unglaublich und nicht auszudenken, wenn wir jeder unser kleines Leben, unsere Gaben bringen und gemeinsam mit Gottes Hilfe eine Welt voller Glaube, Hoffnung und Liebe schaffen. Ohne Lügen, ohne Streit, ohne Korruption, einfach voller Harmonie.
Das wird geschehen eines Tages. Sei schon jetzt ein Teil davon.