Hast du dich schon einmal gefragt, wer oder was dieser mysteriöse heilige Geist ist? Nun, zuerst einmal ist es eine „sie“. Das Wort Geist im hebräischen ist ruach – ein weibliches Substantiv.
Dieser Artikel erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit – wie übrigens alle meine Artikel, da man in kurzen Artikeln niemals alle Facetten einer Angelegenheit betrachten kann. Man kann lediglich kurze Anregungen geben und einen winzigen Einblick.
Der Geist Gottes begegnet uns zuerst ganz, ganz am Anfang der Bibel. Da wird uns gesagt, dass er „auf dem Wasser schwebte“ 1. Mose 1,2
Der Geist Gottes ist ein wichtiges Bestandteil, dass überhaupt Leben auf dieser Erde möglich ist. So kann man auch übersetzen, dass dieser Geist über den Wassern brütete in der Absicht Leben hervorzubringen.
Jeder Mensch braucht, um eine lebendige Seele zu sein, Gottes Geist.
Als Gott die Sintflut über diese Erde kommen lässt, um die Bosheit der Menschheit einzudämmen, sagt er:
„Denn siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin Odem (ruach) des Lebens ist, unter dem Himmel.“ 1. Mose 6,17
Ebenso sagt Gott:
„Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen warten, denn die Menschheit ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben 120 Jahre.“ 1. Mose 6,3
Das wird auf vielerlei Arten ausgelegt. Einmal ist 120 ein sehr gesegnetes Alter. Wenn man im Judentum jemandem zum Geburtstag gratuliert sagt man: „Bis 120!“ Mose erreichte dieses gesegnete Alter. Aber dieser Vers hat noch eine weitreichendere Bedeutung. Dort steht nämlich nicht 120 Jahre, sondern 120 Erlassjahre. Ein Erlassjahr findet alle 50 Jahre statt. 120 mal 50 sind 6000. Die Menschheit in ihrem Fleisch hat also eine Zeit von 6000 Jahren bekommen um hier zu leben und zu gestalten – dann macht Gott alles neu.
Aber solange bekommen wir Gottes Geist um zu leben, um zu gestalten und zu lernen.
Was den Menschen zum Leben verhilft ist Gottes Geist. Ich habe vier Kinder zur Welt gebracht, aber ich bin nicht so dumm zu glauben, dass das ohne Gott möglich wäre. Es ist so, wie früher, wenn wir Feuer gemacht haben. Ich konnte den Kohlenanzünder und das Holz nebeneinander legen, aber wenn der entscheidende Funke fehlte, dann ist gar nichts passiert.
Wir wissen, wenn ein Mensch stirbt, dass dann der Geist diesen Körper verlässt. Einige beschreiben das, dass sie sich als überhalb des Körpers schwebend empfanden, während der Wiederbelebungsmaßnahmen. Es ist also ein Teil von Gottes Geist, seine Idee von mir, die mich bildet im Inneren. Die Bibel bezeichnet es so:
„Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen und du machst neu die Gestalt der Erde.“ Psalm 104,30
„Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt….“ Hesekiel 37,14
Es gibt nur zwei Stellen im alten Testament, wo dieser Geist mit dem Zusatz „heilig“ bezeichnet wird. In Psalm 51,13 bittet David darum, dass Gott seinen heiligen Geist nicht von ihm nimmt und in Jesaja 63, 10 erklärt der Prophet, dass die Menschen Gottes heiligen Geist durch ihre Taten betrübt haben.
Wir stellen also fest, dass erst einmal der Geist Gottes nötig ist, damit wir überhaupt leben können und nun gibt es aber für Menschen, die besondere Aufgaben bekommen haben, auch eine besondere Portion vom Geist.
Mose zum Beispiel bekam eine so große Portion von Gottes Geist, dass damit auch noch die siebzig Ältesten versorgt werden konnten. Das Symbol für eine besondere Versorgung mit dem heiligen Geist war das Salben mit Öl. Öl steht in der Bibel für den Geist. Als Saul zum König gesalbt wurde, geschah folgendes: Samuel sagte zu ihm bei der Salbung:
„Und der Geist des JHWH wird über dich kommen, dass du mit ihnen in Verzückung geraten wirst, da wirst du umgewandelt und ein anderer Mensch werden.“ 1. Samuel 10,6
Als David zum König gesalbt wird, wird uns berichtet:
„Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des JHWH geriet über David von dem Tag an und weiterhin.“ 1. Samuel 16,13
Menschen, die besondere Aufgaben hatten, Verantwortung und Gottes Leitung besonders nötig hatten, konnten also eine besonders große Portion dieses Geistes bekommen. So sehen wir Elisa, der um eine doppelte Portion bittet, als Elia von ihm genommen wird.
Nun haben wir schon gesehen, dass Jesaja klagt, dass die Menschen Gottes Geist betrübt haben.
Um das zu erklären, möchte ich etwas weiter ausholen. Im Judentum wird unser geistliches Leben mit dem Mond verglichen. Ein Mensch, der neu zum Glauben kommt ist wie der neue Mond. Er ist kaum zu sehen. Je mehr sich der Mond aber der Sonne zuwendet und ihr Licht reflektiert, desto mehr und desto heller leuchtet der Mond. Je mehr sich ein neues Glaubensbaby also Gott und seinem Wort zuwendet, desto stärker ist sein geistliches Wachstum und desto heller leuchtet er in dieser Welt.
Der Geist in uns nimmt also zu und gewinnt immer mehr Raum. Tun wir aber Dinge, die Gott und seinem Wort widersprechen, so betrüben wir den heiligen Geist und er zieht sich immer mehr zurück. So bittet David in einem Bußpsalm dann auch:
„Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.“ Psalm 51,13
Paulus ermahnt auch uns:
„Und betrübt nicht den heiligen Geist Gttes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit.“ Epheser 4, 30 – 32
Hier sehen wir also auch gleich die Verhaltensweisen, die den Geist Gottes in uns betrüben. Wenn wir an den Messias Jeshua glauben, sind wir mit dem heiligen Geist gesalbt, so wird es uns unzählige Male gesagt. Messias bedeutet: der Gesalbte. Auch die griechische Übersetzung Christos bedeutet der Gesalbte. Aber das hebräische Wort ist – wie immer – doch etwas präziser. Es gibt nämlich den Zweck der Salbung an. Ein Messias ist jemand, der zum König gesalbt wurde.
Wenn wir daran glauben, dass dieser Gesalbte uns retten und alle unsere Sünde wegnehmen kann, dann geschieht folgendes:
„Und Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jeshuas des Messias zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.“ Apostelgeschichte 2,38
„In ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem heiligen Geist, der verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unseres Erbes, zu unserer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.“ Epheser 1, 13 – 14
„Gott ists aber, der uns fest macht samt euch in Christus und uns gesalbt und versiegelt und in unsere Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat.“ 2. Korinther 1, 21 – 22
Nun bekommen wir also diese Extraportion Geist, wenn wir zum Messias Jeshua gehören. Und das ist ganz wunderbar, damit geht aber auch eine höhere Verantwortung einher:
„Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Pristerschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. “ 1. Petrus 2, 9
Wir zählen vor Gott als Gesalbte, als königliche Priester und sollen dem entsprechend ein Leben führen, was unserer Salbung auch gerecht wird. Dazu gehört, dass wir uns bemühen den Geist in uns nicht zu dämpfen und nicht zu betrüben. Aber das wird leider immer wieder einmal geschehen, denn wir sind Menschen. Dann aber dürfen wir um Vergebung bitten und wir dürfen auch wieder neu darum bitten, dass Gott uns mit seinem Geist erfüllt. Paulus vergleicht das mit dem Leben eines Alkoholikers, was wir natürlich nicht führen sollen. Er schreibt, dass wir uns nicht voll Wein saufen sollen, aber mit dem heiligen Geist erfüllen lassen sollen.
Ein Alkoholiker wird immer wieder nüchtern werden, wenn er nicht nachfüllt. So antwortete auch Billy Graham auf die Frage, warum er immer wieder darum bittet mit Gottes Geist erfüllt zu werden:
„Weil ich undicht bin.“
Wir werden mit diesem Geist Gottes ausgestattet und der Geist bringt verschiedene Gaben mit sich, die in uns wachsen und zunehmen werden, so wie wir im Glauben wachsen.
Der Geist in uns hat verschiedene Aufgaben, er tröstet, er leitet, er ermahnt, er lehrt uns. Wenn Gottes Geist, seine Gegenwart in uns lebt, so ist das so, wie damals im Tempel Gottes, wo Gottes Gegenwart zu Hause war.
Wenn Gottes Geist in uns lebt, dann sollen wir uns auch so verhalten, dass dieser Geist das ertragen kann in uns zu wohnen. Deshalb sind auch Sünden, die wir mit unserem Körper begehen relevant und nicht nur geistliche Sünden. Das kann man ja ohnehin schwer trennen. So schreibt uns Paulus:
„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ 1. Korinther 3, 16
Wenn dich noch mehr zu diesem Thema interessiert, so empfehle ich dir meinen Podcast zum Thema: Noah und der heilige Geist. Darin erfährst du noch mehr über die Bedeutung des heiligen Geistes und was Noah und seine Taube damit zu tun haben.